Das 1 x 1 des professionellen Schadensmanagements
Ist Ihr Fuhrpark ständig in Bewegung? Dann gehören sicherlich auch zerkratzter Lack an den Türen, Beulen im Blech und Macken an der Stoßstange zu Ihrem Autoflotten- Alltag. Denn wer viele Kilometer fährt, trägt auch ein erhöhtes Unfallrisiko mit sich. Seit Jahren nimmt die Zahl der Unfälle kontinuierlich zu: Im Jahr 2013 wurde mit mehr als 2,414 Millionen polizeilich registrierten Verkehrsunfällen ein neues Maximum erreicht. Bis 2015 erfolgte eine weitere Zunahme um vier Prozent.
Egal ob steigende Unfallzahlen, ein erhöhtes Verkehrsaufkommen und eine damit zunehmende Schadenshäufigkeit: Die Kosten und Budgetbelastung von Fuhrparks wachsen unaufhaltsam. Auch wenn dies oft verkannt wird, so steht das Management der Schäden an und durch Fuhrparkfahrzeuge mit an vorderster Stelle, wenn es darum geht, die Kosten zu senken.
Die Schäden entstehen, weil beim Aussteigen nicht genau hingeschaut wird, zum Einparken der Platz nicht reicht oder beim Manövrieren der Abstand falsch eingeschätzt wird. Entsprechend groß ist das Einsparpotenzial. Beispiel Kfz-Versicherung: Sinkt die Anzahl der Vorfälle mit Firmenwagen, sind viele Gesellschaften bereit, den Beitrag für die Vollkaskopolice zu senken. Unternehmer können so zum Beispiel bis zu 30 Prozent der Prämie einsparen.
Vorsorge ist besser als Nachsorge: So hat der Fuhrparkverantwortliche auch die Verantwortung, dass die Fahrzeuge über die vorgeschriebene Notfallausrüstung, wie ein Warndreieck, eine Weste oder ein Verbandskasten verfügen. Darüber hinaus ist es ratsam, die Fahrzeuge mit Vordrucken eines Unfallberichts auszustatten, um zu vermeiden, dass Fahrzeugnutzer bei einem Unfall wichtige Angaben vergessen, die Rückfragen und damit Verzögerungen bei der Schadenabwicklung durch die Versicherung zur Folge haben. So sollten Fuhrparkverantwortliche die Fahrer über das richtige Verhalten bei einer Unfallsituation bereits bei Fahrzeugübergabe informieren. Dies reicht von der Sicherung der Unfallstelle bis zur Schadensmeldung. Denn bereits am Unfallort selbst gilt es durch richtiges Verhalten den weiteren Verlauf der Unfallabwicklung in die richtigen Kurven zu lenken. Dabei liegt es in der plötzlichen Unfallsituation am Fahrzeugnutzer die Nerven zu bewahren und keine Fehler zu machen. Eine wichtige Information darf hier nicht vergessen werden: Fuhrparkmanager sollten die Fahrzeugnutzer deutlich darauf hinweisen, dass bei einem Unfall eine Schuldanerkenntnis nicht unterschrieben werden darf – unter keinen Umständen. Denn hierdurch geht der Versicherungsschutz der Haftpflichtversicherung zum Teil oder sogar komplett verloren. Also, alle Achtung!
Zu den organisatorischen Maßnahmen sollten auch diese Punkte gehören:
- Weiterbildung bei Fahrern (passivere Fahrweise)
- Anreizsysteme schaffen und Fortschritte kommunizieren
- Nachbesprechung entstandener Schäden mit betroffenen Fahrern
- Allgemeine Bewusstseinsförderung und Sensibilisierung zum Thema Umgang mit Firmeneigentum
Nur ein von Beginn an konsequent angewandtes Schadensmanagement bietet die Möglichkeit, den Aufwand weitestgehend zu reduzieren und die Schadensregulierung zu beschleunigen.
Text: Christin Kröger | Bildnachweis: © GREGOR – pixabay.com