Verdächtige Postsendungen im Visier
Ob Politiker, Moderatoren oder Schauspieler – berühmte Persönlichkeiten rücken öfters ins Rampenlicht, leider auch aufgrund negativer Ereignisse. So wurde im März an die Linken-Bundestagsabgeordnete Martina Renner eine E-Mail verschickt, in der gedroht wurde, ihr Briefbomben zu schicken. Auch das bekannte Hotel „Atlantic“ in Hamburg, Wohnsitz von Sänger Udo Lindenberg, wurde erst kürzlich ins Visier genommen und erhielt eine Bombendrohung. In den USA hat sich ein Mann neulich vor Gericht schuldig bekannt, mehrere Briefbomben an Kritiker von US-Präsident Donald Trump verschickt zu haben. Betroffen waren davon der frühere Präsident Barack Obama, die frühere Außenministerin Hillary Clinton und Schauspieler Robert de Niro. Glücklicherweise konnten die Päckchen aber allesamt abgefangen werden.
Nicht nur die jüngsten Vorfälle zeigen, dass die Brisanz leider wieder zunimmt und es sich lohnt lieber doppelt und dreifach zu kontrollieren als einmal zu wenig. Die Mitarbeiter der Poststelle im Unternehmen tragen dabei eine ganz besondere Verantwortung.
Aber wie erkennt man ein verdächtiges Paket oder einen Brief? Indikatoren dafür können zum Beispiel sein:
- Rechtschreibfehler beim Absender oder Adressaten
- Unbekannter Absender
- Fehlender Absender
- Zusätze wie „Persönlich“ oder „Privat“
- Mitunter handschriftlich gezeichneter Absender
- Unfrankierte oder nicht entwertete Sendungen
- Strenger Geruch oder verfärbtes Papier bzw. Pappe
- Aus dem Paket ragende Drähte
Brief- und Paketbomben – so handeln Sie richtig
Wer diese Merkmale an einem Brief oder Paket feststellt, sollte die Sendung auf keinen Fall öffnen, da der Zünder beim Öffnen der Sendung ausgelöst wird und es daraufhin zu einer Detonation kommen kann.
Und dann? Was tun? Zwar hat die Sendung eventuell bereits einen längeren Weg und mechanische Beanspruchung hinter sich, dennoch sollte das Paket oder der Brief nicht mehr unnötig bewegt werden, um das Gefahrenpotenzial zu steigern. Das Schließen der Fenster und Türen sollte der erste Schritt sein, wenn sich die Sendung in einem geschlossenen Raum befindet. Verlassen Sie daraufhin den Raum und rufen Sie die Polizei aus sicherer Entfernung. Bringen Sie Menschen in angrenzenden Räumen aus der Gefahrenzone bis die entsprechenden Hilfe eingetroffen ist.
Bei fast allen Brief- und Paketbomben handelt es sich um so genannte „unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen“. Sie sind nicht industriell hergestellt und orientieren sich in ihrer Bauweise vor allem daran, welche Wirkung sie erzielen sollen. Vorsicht ist das oberste Gebot, auch wenn das bedeutet, viele Sendungen nachrecherchieren zu müssen. Die nötige Routine bei der Einschätzung potenziell gefährlicher Postsendungen können die Mitarbeiter nur durch professionelle Schulungen von Experten erhalten, denn im Ernstfall müssen sie in der Lage sein, die richtige Entscheidung zu treffen. Wer frühzeitig und vorauschauend handelt, wendet Gefahren ab und kommt seiner Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und Unternehmen nach.
Erfahren Sie daher in unserem Seminar „Brief- und Paketbomben erkennen und sicherstellen“ alles über das Gefahrenpotenzial gefährlicher Postsendungen. Erhalten Sie Wissen, woran sich schon anhand optischer Merkmale gefährliche Poststücke erkennen lassen und welche Maßnahmen in Verdachtsmomenten einzuleiten sind. Gewinnen Sie wichtige Erkenntnisse über Täter, Motive und Ziele und verschaffen Sie sich einen Überblick über die technischen Möglichkeiten zur Erkennung tückischer Sendungen. Nach diesem Seminar werden Sie neue und höhere Sicherheitsstandards in Ihrer Poststelle definieren können!
Text: Christin Kröger, CompendiumPlus | Bildnachweis: © rawpixel.com